Anthroposophische Gesellschaft Klagenfurt, Fercher von Steinwand-Zweig

Um das Jahr 1906 gab es in Klagenfurt eine kleine Theosophische Gruppe. Auf deren Einladung hin kam Rudolf Steiner 1907 erstmals als Vortragender nach Klagenfurt. Siehe ergänzendes Schreiben. Am 5. April 1910 erfolgte schließlich die Einweihung des Zweiges in Klagenfurt durch Dr. Rudolf Steiner, der Zweig in Klagenfurt. „Kosmos der Weisheit und Kosmos der Liebe“ war der Titel des Vortrages, den Rudolf Steiner an diesem Festtag hielt. Im Anschluss daran setzte er Franz Jilg (Großvater von Frau Ortrun Fritzer, langjährige Zweigleiterin nach ihrem Großvater und Vater) als ersten Zweigleiter von 10 Mitgliedern ein.  Im Laufe des Monats April noch, hielt Rudolf Steiner in Klagenfurt öffentliche Vorträge vor durchschnittlich 100 Zuhörern. Grundthema: „Das Wesen des Menschen und das Rätsel des Lebens“.

Meistens in Form von Wiedergaben der Vorträge von Rudolf Steiner durch Franz Jilg, gab es ab diesem Zeitpunkt öffentliche Veranstaltungen in den Räumen des jungen Zweiges vor durchschnittlich 30 Zuhörern.  Dies geht aus den damaligen „Mitteilungen der Deutschen Sektion“ hervor.

In den Jahrzehnten danach, mussten die angemieteten Vereinslokale „Zur Pflege des anthroposophischen Gedankengutes“ mehrfach gewechselt werden. Durch die Initiative der Zweiggemeinschaft gelang es im Jahre 1992, den von Rudolf Steiner mit dem Namen „Fercher von Steinwand-Zweig“ * ausgestatteten, gemeinnützigen Verein, in der Karfreitstraße 14 in Klagenfurt „sesshaft“ zu machen.  Vereinsmitglieder, Zweige und Institutionen aus ganz Österreich haben das „Sesshaftwerden“ finanziell tatkräftig unterstützt.

Fercher von Steinwand

Fercher von Steinwand, 1828 – 1902

Zum 100-Jahre Bestand wurde die „Anthroposophischen Gesellschaft Klagenfurt, Fercher von Steinwand- Zweig“ von der Stadt Klagenfurt mit dem „Kärntner Landeswappen“ ausgezeichnet.

Heute zählt der Verein 35 Mitglieder. Die Zweigabende finden mittwochs, um 19 Uhr, statt. Zur Einstimmung dazu wird Eurythmie angeboten. Begonnen wird schließlich mit dem Wochenspruch und mit einer Besinnung an unsere Toten. Durchschnittlich nehmen derzeit bis zu 10 Personen am Zweigabend teil. Die Auswahl der Arbeitsthemen wird, auf Basis von Vorschlägen, in der Runde der Mitglieder, getroffen. Dabei wird das vom Goetheanum jeweils Vorgeschlagene mit überlegt.

Zu den christlichen Festeszeiten im Jahreslauf wird an Sonderthemen, als Einstimmung darauf, gearbeitet. Dazu werden auch Interessenten eingeladen.

Jeweils in den Monaten September und November gibt es Zweigabende mit Sonderthemen. Basis dazu sind vornehmlich Hinweise von Rudolf Steiner, betreffend das Verhältnis zu den Toten, das Verständnis für die Zweigarbeit und die Anthroposophische Gesellschaft.

Zur Information an die Mitglieder und Interessenten, gibt es einen internen und einen öffentlichen Kalender per Post. Darinnen sind Veranstaltungen der Zweige und Institutionen Kärntens, die auf anthroposophischer Grundlage arbeiten, enthalten. So werden dreimal jährlich etwa 250 Interessenten erreicht. Dieser öffentliche Veranstaltungskalender entstand in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch einen Initiativkreis, der von sämtlichen anthroposophisch orientierten Einrichtungen Kärntens beschickt wurde. Der Initiativkreis besteht leider nicht mehr.

Schließlich organisiert der Fercher von Steinwand-Zweig in Klagenfurt jährlich bis zu drei Vortragsveranstaltungen mit verschiedenen Vortragenden und Themen. Veranstaltungsorte sind das Europahaus oder das Landesarchiv. Die Besucherzahl reicht bis zu 80 Personen.

Zur Mitarbeit im Vereinsvorstand sind alle Mitglieder eingeladen. Zur jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung wird stets eine anthroposophisch orientierte Einrichtung (Institution) aus Kärnten um einen Bericht gebeten.

*Die Ergänzung des Vereinsnamens „Anthroposophische Gesellschaft Klagenfurt mit Fercher von Steinwand-Zweig“ (Kärntner Dichter, 1828 – 1902) geht auf Anregung Rudolf Steiners zurück. Er schätzte diesen Dichter sehr. Es gab einige Treffen mit ihm in Wien. Rudolf Steiner in GA 32: „Johann Kleinfercher – so sein bürgerlicher Name – ist einer der begabtesten und eigenartigsten deutschen Dichter, der sein Leben lang unbeachtet blieb.  In seinen „Deutschen Klängen“ sind Gedichte zu finden, die unbedingt zu den schönsten der deutschen Literatur zählen. Tiefe des Gefühls und geistige Höhe der Anschauung vereinigen sich hier mit einer bewunderungswürdigen Handhabung der Form…

Anthroposophische Gesellschaft Klagenfurt

Fercher von Steinwand-Zweig

9020 Klagenfurt, Karfreitstraße 14/2/7

Tel.: 0664 54 52 407

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