In der Begegnung leben

Der 1. Weltkongress für Menschen mit Behinderungen in Jekaterinburg – Russland – mit dem Titel „making values visible“ (Werte sichtbar machen)

Bericht: Renate Chwatal

Mehr als 700 Menschen aus 29 Ländern folgten im September 2017 der Einladung nach Jekaterinburg in der westsibirischen Region Swerdlowsk, um den ersten Weltkongress für Menschen mit Behinderungen zum Thema „Werte sichtbar machen“ mitzugestalten. Den Initiatoren Thomas Kraus, Berlin, und Vera Simakova, Jekaterinburg, ist mit der Realisierung ihrer visionären Idee etwas Herausragendes gelungen. Unzählige UnterstützerInnen, freiwillige HelferInnen, PolitikerInnen, Studierende, Sponsoren sowie VertreterInnen von Botschaften, Wohltätigkeitsorganisationen und MedienvertreterInnen haben zur Vorbereitung und Durchführung dieses Kongresses beigetragen.

Auch Österreich war mit einer Delegation von 27 Teilnehmern in Jekaterinburg vertreten.

Die Abhaltung des Ersten Weltkongresses für Menschen mit Behinderungen in Jekaterinburg wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin sehr geschätzt. So überbrachte der Präsident der Region Swerdlowsk Evgeny Kuyvashev den TeilnehmerInnen herzliche Worte des russischen Staatsoberhauptes.

Die bombastische Eröffnungszeremonie, Plenumsveranstaltungen zum Kongressthema, über 40 Workshops und 40 verschiedene Exkursionen, kulturelle Darbietungen, gemeinsame Mahlzeiten, ein abschließender Ball und die Abschlusszeremonie verfolgten ausnahmslos das Ziel, einen Begegnungsraum zu schaffen.

Der Kongress, war nach Ansicht der Delegierten ein erfolgreiches Beispiel für die Umsetzung der Prinzipien des UN-Übereinkommens für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. „Wir stimmen darin überein, dass das Format des Kongresses günstige Voraussetzungen für die Verwirklichung des kreativen Potentials und die Aktivierung der internen Kräfte und Ressourcen der Teilnehmer als Instrument zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen schafft, sowie die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft“, heißt es in der von den TeilnehmerInnen verfassten Resolution der Ergebnisse des Kongresses.

„In der modernen Gesellschaft ist es notwendig, Inklusion und inklusive Praktiken in verschiedenen sozialen, beruflichen und kulturellen Bereichen zu entwickeln. Wir sind allen Teilnehmern sehr dankbar, dass sie enorme Distanzen überwunden haben, um an diesem ersten Weltkongress für Menschen mit Behinderungen teilzunehmen, um alle Geschichten des Lebens, ihre professionelle und kreative Erfahrung mit uns zu teilen. Ich bin sicher, dass Sie, wenn Sie nach Hause kommen, das Wissen und die Erfahrung einbringen werden, die Sie auf dem Kongress  erhalten haben“, sagte der Sozialminister der Region Swerdlowsk, Andrei Zlokazov.

Der Kongress schloss mit dem berühmten Lied „We are the world“, das 1985 von Michael Jackson und Lionel Richie geschrieben wurde, und von allen TeilnehmerInnen der Veranstaltung gemeinsam gesungen wurde. Dann sandten die Delegierten und Organisatoren weiße Tauben in den Himmel, als ein Zeichen der fortgesetzten Zusammenarbeit zwischen Menschen mit Behinderungen und ihren Organisationen bei der Schaffung und Entwicklung einer inklusiven und fairen Gesellschaft.

Der erste Weltkongress für Menschen mit Behinderungen endete mit einem großartigen Ball, bei dem etwa tausend Teilnehmer, Delegierte, freiwillige HelferInnen und OrganisatorInnen, festlich gekleidet Walzer, Polka, Mazurka, Polonaise und andere Tänze zu den Klängen des Orchesters tanzten.

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