unter besonderer Berücksichtigung seiner Wirkung auf den alternden Menschen
Text: Ute Golth, Salzburg
Alles Lebendige äußert sich in Vorgängen des Werdens und Vergehens, so auch der menschliche Organismus. Der Mensch allerdings unterscheidet sich als aufnehmendes Wesen für das ICH – und über dieses ist die Aufnahme für noch höhere Geistimpulse möglich – fundamental von allen anderen Naturreichen. Als ICH-begabtes Wesen hat er die Möglichkeit sich weiter zu veredeln. Es ist dies ein Geschehen der Vergeistigung der Materie, welches eines Milieus der physischen, seelischen und geistigen Wärme bedarf.
Was zwischen Erde und Kosmos als bildende und lebensgestaltende Kräfte wirksam ist, zieht sich allerdings ab der Lebensmitte immer mehr aus der ichdurchdrungenen menschlichen Organisation zurück. So ist ein Kleinkind von Wärmekräften impulsiert die mit 50 Cal/qm/h, im 70jährigen nur noch mit 30 Cal/qm/h wirksam sind. Auch das Licht als Lebensquell verwirklicht sich in allen Schichten des Seins. Es formt unsere Organe und der Mensch kann sein Denken als ein Weben im Licht bis hin zu geistiger Offenbarung erleben. Eng mit dem verbunden, was das Licht im Leibe vermag, ist alles atmende Leben. Der Mensch ist ein rhythmisches Wesen dessen Hauptorgane mit dem Spannungsfeld, welches um die Erde webt, mitleben. Im einheitlichen Luftorganismus wird alle Lebenstätigkeit individuell bis hin zur Zellfunktion durchatmet. Die Seele verbindet sich atmend mit dem Leib. Alle geschilderten Vorgänge bedürfen jedoch der Verwandlungsfähigkeit auf Grundlage des Flüssigen, auf dessen Basis sich Stoffwechsel erst ereignen kann im Abbau und Wiederaufbau von Eiweißen, Kohlenhydraten, Fetten usw. Tatsächlich gibt es nirgendwo eine Stagnation. Innerhalb von 24 Stunden ist ein Drittel unseres Depotfettes abgebaut und sogleich wieder ersetzt. Alle Mineralien und Spurenelemente sind gelöst, in ständigem Austausch und sie bleiben im Gewebswasser dennoch immer konstant.
Der alternde Mensch ist aufgerufen diese Funktionen bewusst zu fördern. Wie lädt er die bildenden Kräfte ein an sich tätig zu werden? Alles, was aus der Natur an ihn herantritt, ist zunächst etwas gänzlich Fremdes, von der physischen Substanz bis zu den feinsten Wärmeeinwirkungen. Alles muss in die individuelle Eigenregsamkeit aufgenommen und dabei verwandelt werden!
Auf beste Qualität der Lebensmittel ist zunächst zu achten. Denn tief unter der Schwelle des menschlichen Bewusstseins, in den Stoffwechselorganen, wird untrüglich und unerbittlich aufgedeckt, ob in dem Zugeführten eine Weltgeistigkeit waltet, die selben Ursprungs ist wie die individuelle menschliche Geistigkeit und es zeigt sich am Gesundheitszustand, ob damit dem Aufbau der menschlichen Leibesorganisation gedient werden kann. Am Beispiel des Weizens sehen wir, wie dieses Getreide in den letzten 150 Jahren durch chemische Düngung wie auch Überzüchtung verändert wurde bis zu gentechnisch veränderten Sorten. Jedoch stehen heute mit Hilfe der biologisch dynamischen Landwirtschaft (die Marke DEMETER) Einkorn, Emmer, Dinkel und Weizenzüchtungen zur Verfügung, die unter Einbeziehung kosmischer Kräfte gezogen wurden.
Was bietet der Weizen als volles Korn dem alternden Menschen substanziell? In der Asche finden sich 70% Silizium (Kiesel). 100g des Getreides decken den Tagesbedarf an Eisen zu 27%, beinhalten 63 mg Kalzium sowie Zink, Flour und Chrom als wichtige Spurenelemente. Dieser hohe Mineralstoffgehalt weist darauf hin, dass Weizen metamorphosierte Wurzelkräfte in seinen Ähren trägt!
Wie regt er den Flüssigkeitshaushalt an?
381mg Kalium sind in 100g Weizen enthalten! Als Gegenspieler zum Natrium ist es unverzichtbar für den Zellaustausch. Als hochwertigste, wichtigste Eiweißquelle – wie Rudolf Steiner die Feldfrüchte bezeichnet – entlastet Weizen den gesamten Organismus. Eiweiß, das Bildematerial für unsere Organe, ist eng verbunden mit dem Flüssigen. Darauf weist schon der Begriff „Protein“ hin, denn er kommt von Proteus, dem nach ständiger Verwandlung Strebenden, dem Sohn des Meeresgottes Okeanos.
Weizenabkochungen tun der Leber als Organ, das das Durstempfinden steuert, gut. 100 g Weizen enthalten 12 g Eiweiß, Weizenkeime sogar 27 g, doch kommt es auf die Eiweißqualität an. Mengenmäßig ist das Optimum nahe dem Minimum bei einem Tagesbedarf zwischen 20 und 50 g.
Wie holt der Weizen Luft- und Lichtkräfte herein? Sein hoher Gehalt an dem Nervenvitamin B1 (nur in den Randschichten des Korns) kann dem weit verbreiteten Mangel entgegenwirken, welcher sich in der Neigung zu Antriebslosigkeit und Depressionen zeigt. Als typische Kieselpflanze nährt Weizen das Nervensystem. Für die verschiedenen Organe bildet Kiesel einen Abschluss nach außen und belässt sie dennoch durchlässig für Licht und Wärme. 47% des Tagesbedarfes des Lichtmetalls Magnesium decken 100g ab. Magnesium ist wichtig für Nerven- und Muskelgewebe, insbesondere den Herzmuskel. Eisen ist wie Magnesium ein Atemelement, und regt lebenswichtige Prozesse im menschlichen Lichtleib an. Rudolf Steiner wies darauf hin, dass Lungentuberkulose sich erst ausbreiten konnte, als die Getreidenahrung von der Kartoffel abgelöst wurde. Aus den genannten Gründen ist ersichtlich, warum Weizen als Getreide der Mitte, als harmonisierend, bezeichnet werden kann und somit unserem Zentralgestirn Sonne zugeordnet ist. Er ernährt sowohl den Nerven-Sinnespol wie auch den Stoffwechsel-Gliedmaßenpol und entlastet dadurch das Herz-Kreislaufsystem.
Wie aktiviert der Weizen den für den alternden Menschen so wichtigen Wärmeäther?
Seine Körner sind Samen, die wir zu uns nehmen, sie sind Endform eines intensiven Wärmereifungsgeschehens, in dem der Eisenprozess besonders intensiv wirksam wird. In der Strahlkraft des Eisens findet sich der freie Raum für die Bewusstseinsbildung des Menschen. Ein Eisen-Eiweiß-Gerüst durchzieht den Menschen und reguliert zwischen dumpfen Lebenskräften und bewusstseinserhaltenden Mineralisierungsprozessen. Die Wärme ist das Medium, das es dem Ich ermöglicht, im Leibe da sein zu können. Bildung und Regulation der Wärme ist ein Hauptelement des Stoffwechsels. Während irdisches Feuer vernichtend und auflösend wirkt, lässt der Wärmeäther entstehen und reifen und führt Leben in die Erscheinungswelt herein. Durch biologisch-dynamische Pflege der Pflanze wird diese sensibler für kosmische Einflüsse und offen für die Einstrahlung des Wärmeäthers. Eine so gewonnene hohe Wärmequalität wirkt im menschlichen Organismus verhärtenden und erstarrenden Prozessen entgegen. Als hoher Kohlenhydratlieferant bildet der Weizen einen idealen Energieträger.
Rudolf Steiner machte darauf aufmerksam, dass es den Menschen am allerstärksten macht, wenn er sich seinen Zucker selbst aufbaut aus der Stärke der Körnerfrucht. Am Zucker hält sich auf physischer Ebene das menschliche ICH. Selbstredend und abschließend einige Zitate Rudolf Steiners: „Zuckersubstanz gibt der Seele innere Festigkeit, verankert die Persönlichkeit im physischen Leib. … Gesunde Nahrung macht die Kräfte frei zum Denken. … In den Saatfrüchten sind die Kohlenhydrate so, dass der Mensch in der gesündesten Art Zucker zubereitet…sich dadurch so stark machen kann als nur möglich ist. … (Es)…ist allergesündest, wenn man gröberes Brot verträgt. …Weizen, Roggen als Kohlenhydrate, da gehen die Kräfte in den ganzen Körper … Denn Stärke in Zucker verwandeln, da werde ich stark.“