Zum Entstehen des „Wegweisers“

Von der unbedarften Leserin zur staunenden Mitarbeiterin

Viele Jahre lang habe ich mich immer gefreut, wenn ich in einem der Geschäfte meiner Wohnungsumgebung eine Ausgabe des „Wegweisers“ vorgefunden habe. Aufgrund seiner qualitativ hochwertigen Gestaltung fiel mir der „Wegweiser“ immer sofort ins Auge, ich packte ihn ein und genoss zuhause in Ruhe die Artikel zu verschiedenen Themenbereichen und die Veranstaltungsinformationen. Auf diese Art und Weise ist mir der „Wegweiser“ jahrelang ein willkommener Begleiter gewesen.

Wie er entsteht, hat mich zunächst nicht weiter beschäftigt, erst als ich eine Aufgabe übernommen habe. Denn einige Zeit nach meinem Pensionsbeginn machte mir Herr Schaffer den Vorschlag, ob ich nicht Korrekturlesen wollte. Da ich als ehemalige Lehrerin gerne mit Texten zu tun habe, war ich sofort einverstanden.

Und schließlich habe ich mehr Einblick über die redaktionelle Arbeit, das Entstehen der Zeitschrift bekommen, und staunte –

-) wie viel Arbeit und persönlicher Einsatz der Mitarbeiter notwendig ist, bis eine neue Auflage fertig gestellt ist.

-) dass Norbert Liszt das Herz des Wegweisers ist und mit viel Liebe und Hingabe die meisten Tätigkeiten übernimmt. – Er ist es, bei dem alle Fäden zusammenlaufen

und der den Überblick über die Organisation hat – und das ohne finanziellen Ausgleich.

-) dass Reinhard Apel mit ganz wenigen finanziellen Mittel für Benzin die Verteilung des Wegweisers übernimmt.

-) dass Norbert Liszt, Reinhard Apel und Wolfgang Schaffer die themenspezifischen Texte verfassen- und das auch unentgeltlich.

-) dass die „Gastautoren“ meist ihre Artikel auch ohne Bezahlung zur Verfügung stellen.

-) dass die Mitglieder der Redaktion selbst zahlende Abonnenten des Wegweisers sind, um Geld zu lukrieren.

-) dass der Grund für die unsichere finanzielle Lage der Zeitschrift ist, dass Daniel Porsche, der das Sponsoring seit Beginn übernommen hatte, dieses aufgrund seiner

neuen beruflichen Ausrichtung nach sechs Jahren beendet hat.

-) dass Sponsoren, Abonnenten, Inserenten und Spenden eine gute Lösung wären.

 -) dass den Lesern das Bewusstsein fehlt, dass der „Wegweiser“ auf dem Tun von Menschen mit Idealen beruht, die hier eine kommunikative Plattform für die

anthroposophische Gemeinschaft in Österreich zur Verfügung stellen. Der „Wegweiser“ ist uns ein lieber und hilfreicher Begleiter geworden, er ist

selbstverständlich geworden, doch dem Leser ist nicht bewusst, dass die Gestalter keinen Ausgleich erhalten, seitdem der Sponsor ausgefallen ist.

-) dass die Leser loben, aber auch heftig kritisieren und Forderungen stellen.

 

All diese Erkenntnisse haben mich sehr beeindruckt und mir zu denken gegeben. Wir Leser nehmen ganz selbstverständlich die Dienste, die Annehmlichkeiten und die Übersicht in Anspruch, die von den idealistischen Herausgebern des „Wegweiser“ der anthroposophischen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. Wenn wir den „Wegweiser“ für uns erhalten wollen, so ist es wohl auch für uns Leser an der Zeit zu überlegen, wie wir dazu beitragen können. Eine Möglichkeit wäre es Abonnent, Sponsor (auch geringe Beträge sind hier hilfreich) zu werden oder Inserate zu schalten. Wichtig sind weitere und neue Ideen, die eine ausgewogene Situation des Gebens und Nehmens im Sinne eines gesunden Ausgleichs schaffen können. Daher sind auch wir Leser angesprochen, hier mitzuwirken und auch als Nutznießer das Unsere für den Fortbestand des „Wegweiser“ beizutragen.

Mag. Ingrid Rasocha

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