Injection and Reflection

Ein bilaterales Kunstprojekt zwischen Bonn und Chengdu – Ausstellung der Alanus Hochschule

„Injection and Reflection“ ist ein deutsch-chinesisches Kunstprojekt der Städte Bonn, vertreten durch die Alanus-Hochschule, und Chengdu (Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan): „Das Kunstprojekt zielt darauf ab, den interkulturellen Austausch zwischen Asien und Europa, zwischen Ost und West zu fördern. Es geht darum, die unterschiedlichen Sichtweisen auf Leben, (eigene) Kultur und Welt in einen Dialog zu bringen“, sagt Ulrika Eller-Rüter, Professorin für Malerei an der Alanus Hochschule. Anfang September trafen sich Studenten der Malereiklassen von Ulrika Eller-Rüter und Professor Xiong Yu von der Sichuan University Chengdu in ihrem jeweiligen kulturellen Umfeld: Dort arbeiteten die Künstler zwei Wochen ortsbezogen an neuralgischen Punkten des gesellschaftlichen Kontextes gemeinsam in einer Art „Forschung“ in Interventionen und Performances im öffentlichen Raum.

Ein Aktionstag führte das Künstlerteam in Bonn in das sogenannte Kontaktcafé des Vereins für Gefährdetenhilfe: „Es entstand ein reger Dialog zwischen Künstlern und Obdachlosen, der wegen der Sprachbarrieren zum Teil über das Medium Zeichnung und Malerei stattfand“, so Eller-Rüter. Zudem arbeiteten die Künstler mit Kupfer vom Dach der Beethovenhalle, die derzeit umgebaut wird: Entweder war das durch die Witterung bereits „gestaltete“ Kupfer direkt der Untergrund für Malereien, oder es wurde in Radiertechnik  mit den Platten gedruckt. „In der Verarbeitung des Kupfers im Bereich Druckgrafik materialisierte sich der Dialog zwischen Ost und West insofern sehr konkret, als dass der Kupferstich und die Radierung als Tiefdrucktechniken des Abendlandes polar zu den in China zur Hochkultur entwickelten Hochdrucktechniken (Holzschnitt) stehen“, sagt Eller-Rüter.

 

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