Warum braucht es dringend eine weltweite Bürgerbewegung für humane Bildung?

Mai 2020.   Liebe Wegweiser Leserinnen und Leser!

Kinderärzte, Wissenschaftler, inzwischen auch große Tageszeitungen und Medien bringen Ihre Sorge um die kommenden Generationen zum Ausdruck.

So selbstverständlich die Informationstechnologie mit ihren Tablets, Computern, Smartphones und zunehmend auch Robotern den Alltag prägen und immer mehr beeinflussen werden – so notwendig ist es, sich klar zu machen, dass dies „Gift“ für die Gehirnentwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.

So wie Auto fahren, Alkohol und Nikotin „etwas für Erwachsene“ sind, die wissen können was sie tun – so gilt dies auch für die allgegenwärtige Bildschirmwelt, auch wenn diese kinderleicht zu bedienen ist.

Daher setzt sich die Europäische Allianz von Initiativen angewandter Anthroposophie/ELIANT zusammen mit dem Bündnis für humane Bildung dafür ein, dass für Eltern und engagierte Pädagoginnen und Pädagogen die Wahlmöglichkeit für eine bildschirmfreie Kindergarten- und Grundschulzeit erhalten bleibt. Wenn sich Hunderttausende Gleichgesinnte uns anschließen, entsteht eine Bewegung, auf die man sich berufen kann. Je früher wir durch Willenskundgebungen Stellung beziehen und mit Expertisen aufklären, kann dieser Entwicklung Einhalt geboten werden. Denn in den Schulen ist die Digitalisierung in den meisten Ländern gesetzlich noch nicht verankert. Meist erweckt der große Druck durch Politik und Wirtschaft bei vielen Menschen den Eindruck, die Digitalisierung sei eine gesetzliche Forderung. Eine Legalisierung zu verhindern und die Vielfalt der Bildungslandschaft zu erhalten, ist das Gebot der Stunde. Orte, wo unsere Kinder in Raum und Echtzeit in der realen Auseinandersetzung mit Menschen lernen und ihre Gehirne zu einem Organ selbstbestimmten Denkens entwickeln können, sind Voraussetzung für ein dem Menschen gemäßes Leben. Daher ist es erforderlich, den Einsatz des Computers nur  gemäß entwicklungspsychologischer Kriterien zum richtigen Zeitpunkt in  der richtigen Art und Weise in den Lehrplan einzubringen. Das wäre am Ende der Grundschulzeit bzw. in der Oberstufe sinnvoll.  Dann kann der Jugendliche das Wesen der Computertechnik verstehen, Tastaturschreiben und Programmiersprachen beherrschen lernen und dann die Anwendung üben, wo es die Sache erfordert. Das Medium dort willentlich gezielt einsetzen zu können, wo es von Nutzen ist, führt zur Medienmündigkeit!

Kinder und Medien GlöcklerISBN 978-3-9820585-0-4

Unser Medienratgeber gibt für jedes Alter die hilfreichen Tipps für zu Hause und in der Schule, wie das gesunde Aufwachsen in der digitalen Medienwelt unterstützt werden kann. Er wird derzeit in über 20 Sprachen übersetzt.

Ausführliche Informationen und den Link zur Petition findet ihr auf

www.eliant.eu und www.aufwach-s-en.de

Wir danken herzlich für euer Mitdenken und eure Unterstützung!

Für das Petitions-Team

Ihre/eure Dr.med. Michaela Glöckler

Kinderärztin und Mitbegründerin der Alliance for Childhood und der Europäischen Allianz von Initiativen angewandter Anthroposophie/ELIANT

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